The land of purgatory

| Ard al-yambous
FARKOUH Elias
al-Mouassassa al-arabiya and Azmina , Jordan , Amman , 2007 , 233 pages

Summary

Summary

The purgatory is a place where you purify yourself from your sins, teaches us the Bible. It is a no man’s land between paradise and hell where people just pass by or wait for their fate. It’s a place were nobody belongs, but where most of us end up. It is shapeless, but at the same time as real as pain and mostly desire, adds Elias Farkouh.
The land of Purgatory tells the story, or rather the stories, of a fifty year old man, born from Palestinian parents in 1948, and living in Amman, Jordan. The narrator lies in a hospital room. He may not be dead, but death is very much on his mind, he who has been through six wars. Writing is for him the only way to merely assert his existence. Writing his story is a way for him to reassemble the pieces of his life, giving it some sort of reality. But this quest in itself is endless, forever incomplete, as he reminds himself: ‘Didn’t you come to know yourself yet? Didn’t you complete your story’, he asks himself.

We glide, with the narrator, between the stories he tells himself in an effort to repossess them and oblivion; between the three women of his life, Maryam, Massa and Mountaha, and war. Love and war, life and death, existence and nothingness are here tightly intertwined, and contribute to the very particular atmosphere of this novel. There is no order whatsoever to the narrator’s reminiscences, just the different impressions that evoke specific episodes of his life, which, in turn, evoke other episodes. We thus discover Khodr, a Palestinian refugee who was an athlete back in the days; the British soldiers in a military base near Yafa used to call him ‘Muscles’. We also discover the narrator’s childhood in the city of Amman, with its multiple cinemas; its beautiful colorful kites that made Maryam smile at the sky when she was a child, before he lost sight of her along with Jerusalem. As a young man, the narrator wanted to join the Palestinian fida’iyin and fight the Israeli occupation. He was however repeatedly sent back to his Jordanian affiliations: ‘You are not one of us’, they said, as his access to a clear sense of belonging was, yet again, refused.

With The land of Purgatory, Elias Farkouh offers us a novel that sounds like an autobiography. But unlike usual autobiographies, there is not unity to the story we read about. There are several stories, instead of one, as well as there are several voices echoing the narrator’s. These echoes amplify the intimacy of the novel, while at the same time contributing to the impression of airiness and floating prevailing through it. It is this ambiguous sense of simultaneous distance and proximity that characterizes at best this novel, perhaps Elias Farkouh’s most literary work.

Translation sample

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Der Mann war tot. Er lag im Sarg auf dem Rücken, das Gesicht zur Decke gerichtet, genau unter der Kirchenkuppel. Wäre er für einen Moment aus dem Tod erwacht, hätte er nur einmal die Augen aufgeschlagen, wäre ihm sofort aufgefallen, welch verheerenden Schaden der viertägige Dauerregen an dem himmelblauen Deckengewölbe angerichtet hatte. Ausgiebig hätte er sich die Zeit damit vertreiben können, die abgeplatzte, in Lappen herabhängende Farbe zu betrachten und die göttlichen Zeichen zu deuten, die sich hinter den bizarren Formationen verbargen. Bestimmt hätte er auch den angenehmen Duft um sich herum genossen, für den die beiden Messdiener sorgten. Unermüdlich rasselnd schwenkten sie sichtlich geübt jeder ein Messingfass immer knapp am schwarzen Talar vorbei, und mit Schwung, dass der Weihrauch nach und nach in kleinen Wolken aufstieg, sich in ihrem dichten Bartgestrüpp verfing und schließlich Eingang in ihre Nasen fand.

Der Mann aber ruhte im Sarg, beengt, am Leib den einzigen Anzug, den er besaß. Er war tot und bemerkte deshalb gar nichts, nicht einmal den Fettfleck an seinem rechten Ärmel, den er sich an jenem unglückseligen Tag zugezogen hatte. Auf dem jüngsten Wohltätigkeitsbazar, veranstaltet von einem gewissen amerikanischen Missionar in dem protestantischen Verein ganz in der Nähe. In der Straße, wo auch das Krankenhaus des italienischen Arztes Tesio stand, der sich in dem herrlichen kleinen Garten drum herum, drei Gazellen hielt, erbeutet auf seinen Jagdausflügen mit hochrangigen Persönlichkeiten, die dieser Freizeitbeschäftigung mit großer Leidenschaft nachgingen. Übrigens soll der Doktor, wie allgemein bekannt war, beim König in besonderer Gunst gestanden haben.
Der Verstorbene aber wusste von all dem nichts. Sein Leben lang war er arglos gewesen. So arglos, dass er nicht einmal die leiseste Ahnung von der Existenz der Gazellen im Garten hatte, geschweige denn, dass Flavia, die hübsche, blonde Tochter des Arztes, die Tiere bei den Pinien eigenhändig fütterte. Und nun hatte er es dem amerikanischen Missionar Whitman, einem Enkel des großen Dichters Walt Whitman, der sich so lange um ihn bemüht hatte, wegen des üppigen Speiseangebots auf den Wohltätigkeitsbasaren endgültig vereitelt, ihn für seine Sache zu gewinnen.

Das Unglück ereignete sich am ersten Regentag auf besagter Veranstaltung des Missionars Whitman, als der nun Verstorbene sich, über den ihm zustehenden Anteil hinaus, an dem Berg verführerischer Teigtaschen bediente. Ausgeguckt hatte er sich aus der Menge fleischgefüllter die einzige mit Spinatinhalt. In Windeseile, um ja nicht auf frischer Tat ertappt zu werden, hatte er sie entwendet und sich gierig in den Mund gestopft. Natürlich hatte er in der Situation keine Zeit, lange zu kauen. Deshalb entschied er kurzerhand, sie hastig im ganzen Stück hinunterzuwürgen. Das aber wollte und wollte ihm nicht gelingen. Die krustigen Kanten der etwas zu lange gebackenen Tasche waren einfach zu hart, steinhart. Also griff er mit den Fingern danach, um sie sich wieder aus dem Rachen herauszuziehen. Zu spät. Der ölige Teig und sein, vom Heißhunger übermäßig angeregter Speichel hatten sich bereits zu einer klebrig klumpigen Masse vermischt, die ihm den Atemweg verstopfte. Er bekam keine Luft mehr, und im Erstickungsanfall quollen ihm die Augen fast aus dem Kopf. Ungelenk mit den Armen rudernd wie ein Vogel, der nichts mit seinen Flügeln anzufangen weiß, schaute er hilfesuchend um sich. In seiner Panik immer wilder fuchtelnd, war er schon drauf und dran, sich auf die Umstehenden zu stürzen, als ein Mann plötzlich aufmerksam wurde. Geistesgegenwärtig klopfte er ihm auf den Rücken, um den Brocken von der Stelle zu befördern, entweder hinauf oder hinunter. Viele Schläge musste sich der Unglückliche gefallen lassen, ehe er den Klumpen erbrach und hastig nach Luft schnappen konnte. Tränen rannen ihm aus den Augen und aus dem Mund eine undefinierbare grüne Substanz. Doch obwohl er von dem mörderischen Happen befreit war, blieb der Herzkollaps nicht aus. Sein gesundheitlicher Zustand verschlechterte sich so rasant, dass er nach wenigen Stunden aussah wie eine Leiche, blass und die Augen tief eingefallen, und in der zweiten Regennacht nur noch wie ein Gespenst. Dies alles geschah nicht etwa, weil er von Natur aus ein anfällig kränklicher Typ war, sondern als „Wunderwerk Gottes“, wie später behauptet wurde. „Denn der Herr hat seinen Untertan, der sich des Diebstahls schuldig gemacht hatte, sofort bestraft!“

Nun lag der Unglückliche in einer billigen Holzkiste auf dem Rücken in der griechisch orthodoxen Kirche unter der Kuppel mit abblätternder Farbe. An seinem Kopfende stand Priester Sulaiman stattlich in Schwarz und vollzog die Begräbnisfeier.
Das aber wusste der Verblichene nicht. Denn er war tot, vielleicht sogar deshalb, weil er Zeit seines Lebens unwissend gewesen war. Unwissenheit ist nämlich die Abwesenheit von Wissen. Und Wissen ist Licht. Folglich bedeutet dessen Abwesenheit Finsternis. Und Finsternis ist gleich Tod und Grab. Als Toter machte sich der Aufgebahrte, eben weil er tot war, keine Gedanken drüber, in welchem Zustand sich sein Grab befand, das fertig ausgehoben auf ihn wartete, nachdem es vier Tage lang ununterbrochen geregnet hatte und der Boden inzwischen zum reinsten Sumpf aufgeweicht war.

Er war unrasiert. Eine Rasur hatten seine Angehörigen zeitlich nicht mehr geschafft, denn sie waren vollauf mit anderen Dingen beschäftigt. Bei den wolkenbruchartigen Wetterverhältnissen waren von draußen regelrecht Wasserfluten über die Türschwelle und durch die dilettantisch eingesetzten Fensterrahmen ins Haus gedrungen. Gleichzeitig hatte sich sein Bruder in edler Absicht im strömenden Regen zu dem Sargschreiner in der Innenstadt aufgemacht, dessen Werkstatt am Anfang des Misdar-Viertels lag direkt gegenüber von den beiden Schulen, der Lateinischen und der von den Rosenkranzschwestern geleiteten. Hinzu kam, dass Priester Sulaiman eilig geholt werden, um dem Sterbenden die letzte Beichte abzunehmen. Der Priester war auch bald erschienen und fand einen regungslos, in sein Schicksal ergeben Mann im Bett unter zwei schweren Decken vor. Im wallend weiten, schwarzen Gewand trat er näher und nahm am Kopfende des Todkranken Platz. Genauer gesagt, ließ er sich auf den Stuhl, den man ihm dort hingestellt hatte, schwer plumpsen wie ein nasser Baumwollsack. Kaum saß er, strich er sich mit der Hand über den regennassen Ehrfurcht gebietenden Bart. Bedächtig wickelte er dann aus einer Stoffrolle eine mit Goldfäden durchwirkte Stola und legte sie sich über die breiten Schultern. Als nächstes platzierte er eine Flasche mit geweihtem Öl am Fenster, durch das die beißende Kälte ungehindert hereinpfiff und den letzten Rest Körperwärme auch noch zunichte machte. Als letztes gab er den Anwesenden im Raum mit einem Blick zu verstehen, dass sie hinausgehen und ihn mit dem Sterbenden allein lassen sollten, bevor er sich an die Arbeit machte.

„Hast du gesündigt, Dawud?“, fragte er.

„Ja, ich habe gesündigt, Pater.“

„Willst du die Beichte ablegen?“

„Ja, Pater.“

„Dann lege jetzt die Beichte ab, mein Sohn. Der Herr erhört deine Bitte.“

„Ich habe eine Spinattasche gestohlen.“

„Ist das alles? Hast du keine anderen Sünden begangen?“

Dawud zögerte unentschlossen. Er wusste nicht, was er noch beichten sollte. Angestrengt suchte er sein Gedächtnis nach weiteren Sünden ab. Vergebens. Ihm fiel nichts von Bedeutung ein. Nein, gepanscht hatte er die Farbe nicht, mit der er die neuen Türen der UNRWA-Schulen im Wahdat-Flüchtlingslager gestrichen hatte. Und die Wandfarbe, mit der er die Praxis des Doktor George Habasch in der König-Talal-Straße geweißt hat, war auch nicht übermäßig mit Wasser verdünnt. Ja richtig, ihm war dort aus dem Sprechzimmer versehentlich eine Unterhaltung aufgeschnappt. Aber alles hatte er eh nicht verstanden. Nur unzusammenhängende Fetzen, dass die Regierung… und der Regierungschef… und der „Bagdadpakt“… Als vertrauenswürdiger Mensch hat er davon jedoch keiner Menschenseele je etwas verraten. Denn schon im Kindesalter, noch vor der Vertreibung aus Lid, hatte er von seinem alten Lehrmeister eines fürs Leben gelernt, nämlich, dass „Gespräche unter vier Augen unbedingt vertraulich zu behandeln sind“. Und daran hat er sich auch streng gehalten, zumal der Doktor genau wie er aus Lid stammte. Hätte er etwa einen Mann aus seinem Ort verpfeifen sollen? Beim Amt für Vertriebene zum Beispiel? Ausgeschlossen! Und die teuren Möbel im Haus der angesehenen Familie Bscharat unweit der Rose Sahhar-Schule mit Blick auf die Kirche hat er auch überaus gewissenhaft mit Holzschutzmittel imprägniert. Zeit seines Lebens war er ein rechtschaffener Mann gewesen. Nie hatte er Ehebruch begannen und auch nie die Frau eines Nächsten begehrt. Schließlich hat man ihm ja auch vertraut und ihn zum Arbeiten in fremden Häusern unbeaufsichtigt mit den Frauen allein gelassen, weil er, wie ihm allgemein nachgesagt wurde, „Anstand besaß“, „nur seine Arbeit im Kopf hatte“ und „gottesfürchtig“ war.

The land of purgatory | Azmina and al-Mu’assasa li al dirasat wa al nashr | Amman, Jordan | 2007 | translated by: Leila Chammaa

Press excerpts

Press excerpts

| an-Nahar, Husein Jalaad | 2007
The novelist Elias Farkouh is a symbol of Jordanian literature. He is part of a generation that produced today’s finest writers in Jordan. His work expresses the views of this generation; those who were forever marked by the Palestinian nakba (or catastrophy), in 1948, and who later on endured the Arab’s defeat and breakdown. These issues are powerfully treated in Farkouh’s literature, especially in his trilogy “The columns of foam”, “The pillars of dust” and “The land of purgatory”.

| Al-Hayat, Youssef Damra | 2007
‘The land of purgatory’ by Elias Farkouh challenges us with a multiplicity of literary styles: prose and discourse, autobiography and fiction, multiple narrative voices, and yet other narrative tools that are still being spoken of.

| Jaridat al-Riyad, Alia Mamdouh | 2008
Elias Farkouh is a novelist fascinated with the Arabic language.

| Al-Doustour, Mahmoud Mounir | 2007
Elias Farkouh’s purgatory is a wide space for his existential questions, his great knowledge and enchanting language which lead to further questions, and for an irresistibly captivating narration.

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